Man hat vielmehr das Gefühl, dass Banken und Internethändler auch kein echtes Interesse daran haben, uneingeschränkte Aufklärung zu betreiben. So habe ich 2 Fälle auf dem Tisch, die mich zum Nachdenken über mein eigenes Handeln bewegen. In einem Fall hatte offensichtlich eine dritte Person mit Hilfe eines zeitlich befristeten E-Mail Accounts ein PayPalkonto auf den Namen meiner Mandantin angelegt und damit Geschäfte getätigt. PayPal trat sodann an meine Mandantin heran, obwohl diese nie ein eigenes Vertragsverhältnis mit PayPal begründet hatte, und verlangte den Ausgleich, eines im Minus stehenden Kontensaldos. In diesem Fall konnte ich meine Mandantin erfolgreich verteidigen und PayPal zu einer Klagerücknahme bewegen.
In einem anderen Fall hatte sich offensichtlich eine dritte Person über eine Fishing-Email Zugangsdaten zu einem Postbankkonto verschafft und Gelder überwiesen. Obwohl die Staatsanwaltschaft in diesem Fall ermittelt, hat es die Postbank bislang abgelehnt, den entstandenen Schaden gegenüber meinem Mandanten auszugleichen. Auch wenn die Erfolgsaussichten des von meinem Mandanten geführten Klageverfahrens durchaus gut stehen, ist er trotzdem zunächst genötigt, eine komplizierte Klage mit umfangreichen Beweisaufnahmen zu führen, da auch die Postbank das Geld nicht freiwillig zurückbezahlen möchte.
Diese beiden Fälle, lassen erahnen, mit welchen möglicherweise einfachen Methoden man die Mechanismen der Banken und PayPal überlisten und umfangreichen Schaden produzieren kann. Wieviel geprellte Kunden es gibt, erfährt man aber nirgendwo, da weder die Banken, noch PayPal, noch Ebay offensichtlich ein Interesse daran haben, das Ausmaß des Missbrauchs offen zu legen. So hat jeder, der in einem solchen Fall betroffen ist, das Gefühl er stehe alleine mit einem Einzelfall da.